Gerade in Vorbereitung auf den Tag der Umwelt am 5. Juni möchten wir einen genaueren Blick darauf werfen, was es bedeutet, klimaneutral zu sein. In einer Zeit, in der dieser Begriff oft kritisch betrachtet wird, möchten wir transparent sein und erklären, wie wir sicherstellen, dass unsere Produkte und Prozesse wirklich umweltfreundlich sind.

„klimaneutral“ und „CO2-neutral“ – was ist der Unterschied?

"Klimaneutral" bedeutet, dass Unternehmen die CO2-Emissionen für ihre Produkte, Prozesse oder das eigene Unternehmen berechnen und zertifizierte Klimaschutzprojekte in Höhe dieser Emissionen finanzieren.

Treibhausgase wie CO2 verteilen sich gleichmäßig in der Atmosphäre, die Treibhausgaskonzentration ist somit überall auf der Erde in etwa gleich. Deshalb ist es für die globale Treibhausgaskonzentration und den Treibhauseffekt unerheblich, an welchem Ort auf der Erde Emissionen verursacht oder vermieden werden. Emissionen, die lokal nicht vermieden werden können, können deshalb durch Klimaschutzprojekte an einem anderen Ort ausgeglichen werden.

Gefahr des Greenwashings: Alles nur für’s Image?

Umweltbewusstsein wird immer wichtiger, die Gefahr des Greenwashings damit verbunden immer größer. Greenwashing bezeichnet die irreführende Praxis von Unternehmen, Produkte, Dienstleistungen oder sogar das gesamte Unternehmensimage fälschlicherweise als umweltfreundlich oder nachhaltig darzustellen. Diese Taktik zielt darauf ab, das Image des Unternehmens aufzuwerten und dadurch Kunden anzulocken.

Ein typisches Beispiel für Greenwashing ist unter anderem Werbung, die umweltfreundliche Eigenschaften eines Produkts gezielt hervorhebt, obwohl die tatsächliche Auswirkung auf die Umwelt minimal oder sogar negativ ist. Auch die Ablenkung von umweltschädlichen Praktiken durch Betonung weniger relevanter Umweltinitiativen zählt zu Greenwashing. Außerdem werden immer wieder Begriffe wie "grün", "umweltfreundlich", "nachhaltig" oder „klimaneutral“ verwendet, jedoch ohne klare Definition oder Belege dafür. Beispiel: Ein Modelabel bewirbt eine Jeans mit einem Etikett „Aus Recyclingmaterial hergestellt“. Diese Aussage bezieht sich jedoch nicht auf die Jeans selbst, sondern nur auf das Etikett. Das Unternehmen macht damit eine umweltbezogene Aussage über das gesamte Produkt, die jedoch nur einen Teil betrifft. Ein eindeutiger Fall von Greenwashing.

Greenwashing kann das Vertrauen der Verbraucher in Umweltschutzmaßnahmen untergraben und dadurch auch echten umweltfreundlichen Initiativen schaden. Deshalb gilt: Kritisch hinterfragen und überprüfen, ob die Behauptungen eines Unternehmens über ihre Umweltaussagen tatsächlich fundiert sind. Firmen stellen Vertrauen her, indem sie ihre Bemühungen und Maßnahmen transparent offenlegen. Sie werden möglicherweise Zertifizierungen von unabhängigen Organisationen wie TÜV, SGS oder PwC vorweisen und darüber hinaus auch ihre CO2-Bilanz und die angewandten Klimaschutzmaßnahmen detailliert erklären können.

Wie die EU gegen Greenwashing vorgeht.

Die EU reagiert auf Greenwashing mit neuen Richtlinien zum Schutz der Verbraucher. Die Maßnahmen zielen darauf ab, irreführende Umweltaussagen zu unterbinden und echte ökologische Veränderungen zu fördern. Die EU hat im März diesen Jahres eine Richtlinie gegen Greenwashing eingeführt, die besagt, dass Unternehmen positive Umwelteigenschaften nur bewerben dürfen, wenn sie auch belegbar sind. Dadurch will die EU Greenwashing-Strategien - wie die Bewerbung von Produkten als "biologisch abbaubar" oder "klimaneutral" - ohne Nachweis verbieten. Die Mitgliedsstaaten müssen die Vorgaben bis 2026 umsetzen. Die EU diskutiert auch die Green-Claims-Richtlinie, bei der Umweltangaben zusätzlich einem Überprüfungsprozess unterzogen werden. Klarere Regeln sollen auch für Umweltsiegel gelten.

Auch ClimatePartner hat sich bereits vor über einem Jahr dazu entschieden, auf den Claim „klimaneutral“ bzw. „CO2-neutral“ zu verzichten. Stattdessen bestätigt die ClimatePartner-Zertifizierung das Klimaschutzengagement von Unternehmen. Wenn Verbraucher das Label "ClimatePartner-zertifiziert" sehen, können sie also darauf vertrauen, dass die CO2-Emissionen des zertifizierten Produkts oder Unternehmens ermittelt, Reduktionsziele festgelegt, Maßnahmen zur Reduzierung ergriffen und Klimaschutzprojekte unterstützt wurden.

„Eigentlich müsste ich den Laden zusperren“ - Die Zanier Gloves Klimaschutz-Strategie.

Dass seine Firma Treibhausgase verursacht, war CEO Markus Zanier natürlich klar. Doch das Ergebnis der ersten Klimabilanz 2019 war schockierend. Unglaubliche 279 Tonnen CO2 verursacht die Handschuhfirma pro Jahr! „Eigentlich müsste man den Laden zusperren“, so Markus Zanier. Doch das war keine Option. Sein Ziel: Eine nachhaltige Zukunft für die von seinen Eltern gegründete Firma und die künftige Generation. Dafür wurden gemeinsam mit ClimatePartner alle von ZANIER verursachten Emissionen genau definiert, unabhängig wo und durch wen in der Wertschöpfungskette diese entstehen: In der Produktion, dem Transport oder in unserer Firmenzentrale in Innsbruck. Durch unser Team oder Partnerfirmen. Mit der daraus erstellten CO2-Bilanz wurde eine maßgeschneiderte Klimaschutzstrategie entwickelt:

  1. Maßnahme 1: Zanier vermeidet und reduziert CO2.
    Auf Basis unseres CO2-Fußabdrucks können wir Unternehmensbereiche identifizieren, die Emissionsreduktion und -vermeidung möglich machen: Etwa durch Ökostrom, Energieeffizienz oder die Verarbeitung klimafreundlicher Materialien wie heimische Tirolwool®, 100% recycelte Primaloft® Fasern als Isolierung, Sympatex® als ökologische, vollständig recycelbare Membran, Loden aus Österreich sowie das neue PFC-freie Gore-Tex Laminat. „Wir sind jedes einzelne Material durchgegangen, mit dem wir arbeiten“, sagt Markus Zanier.
  2. Maßnahme 2: Die Unterstützung von Klimaschutzprojekten.
    Für unsere restlichen Emissionen übernehmen wir zusätzlich Verantwortung. Auf internationaler Ebene unterstützt Zanier ein Klimaschutzprojekt in China, das die Verlagerung der Elektrizitätsgewinnung von schadstoffreichen Kohlekraftwerken auf Windenergie unterstützt. Als Tiroler Traditionsunternehmen sind wir fest in der heimischen Bergwelt verwurzelt und unterstützen deshalb on top auch noch ein Klimaschutzprojekt in den Alpen: Das Vitalpin KlimaInvest baut Brücken in eine Zukunft, in der Mensch, Wirtschaft und Natur im Gleichgewicht zueinanderstehen.
  3. Unabhängige Kontrolle: Transparente Darstellung unserer CO2-Bilanz.
    Über unsere ClimatePartner-ID können können Kunden und Partner nachvollziehen, in welcher Höhe wir Klimaschutzprojekte finanzieren und mehr Details zu den Projekten erfahren.

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Für mich als Unternehmer und Vater ist Umweltschutz ein menschliches, kein strategisches Ziel. Seit 2019 sind wir die erste klimaneutrale, seit 2023 die erste ClimatePartner-zertifizierte Handschuhmarke weltweit und suchen ständig weiteres Potential für Vermeidung und Reduktion.

– Markus Zanier, CEO Zanier Gloves

Bei Zanier Gloves geht es nicht nur darum, hochwertige Handschuhe herzustellen, sondern auch darum, unseren Planeten zu schützen. „Wir haben nur diese eine Kugel zum Leben. Wir müssen gut damit umgehen“, so Markus Zanier. Jedes Paar Handschuhe, das wir produzieren, wird mit dem Ziel hergestellt, unsere Umwelt zu erhalten und unseren Playground, die Natur, für zukünftige Generationen zu bewahren. Das ist unser persönliches Kommitment als Familienbetrieb. An die Natur. An unsere Kinder und Enkel. Der einzig richtige Weg in die Zukunft.

Fotocredits: Peter Märkl | Magdalena Schneider

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