Der Großglockner als höchster Berg Österreichs zählt nicht nur zu einem der bekanntesten Wahrzeichen der Alpenrepublik, sondern auch zu einem der beliebtesten Gipfel internationaler Bergsportbegeisterter. Eine Herausforderung, die sich am besten mit erfahrenen Bergführern bewältigen lässt. Von zwei Seiten und Bundesländern lässt sich der Glockner begehen, dementsprechend steht auf der Tiroler als auch der Kärntner Seite jeweils ein Bergführerverein mit Expertise für dieses Abenteuer zur Verfügung. Seit 2020 werden die Bergführer Kals (Osttirol) und die Bergführer Heiligenblut (Kärnten) von Zanier mit Handschuhen ausgestattet, und bringen ihre Alpin-Erfahrung in die Produktentwicklung unserer Bergsporthandschuhe ein.

Großglockner Bergführervereine mit Geschichte 

Die Bergführervereine Kals und Heiligenblut zählen zu den am längsten bestehenden Bergführervereinen der Alpen. In Kals begann die Ära 1867 mit dem Prager Kaufmann Johann Stüdl. Er erbaute die Stüdlhütte und erschloss den Stüdlgrat. Von ihm wurde auch 1869 der erste Bergführerverein der Ostalpen in Kals gegründet. Stüdl wurde deshalb auch der „Glocknerherr“ genannt. Kals wurde zu einem Zentrum des ostalpinen Alpinismus und ist bis heute ein bedeutender Ausgangspunkt für Bergtouren in die Glockner-, Schober- und Granatspitzgruppe.

Auch der Großglockner Bergführerverein in Heiligenblut / Kärnten ist traditionsreich und steht für die Verbundenheit mit der Großglockner-Region. Seit dem Beginn des Alpinismus ist der Bergführerverein Heiligenblut Ausgangspunkt auf die Berge der Hohen Tauern und der Alpen für internationale Gäste. Hüben wie drüben sind ausschließlich staatlich geprüfte Berg- und Skiführer, beheimatet in den Bergen der Großglocknerregion, Mitglieder. Nicht nur durch Ausbildung und Ortskenntnis auf höchstem Level bieten sie ganzjährige Bergerlebnisse. Auch durch traditionelle Feste, Fortbildung für Jung und Alt und ehrenamtliche Tätigkeiten zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur in schneereichen Ausnahmesituationen sind die „Glockner Bergführer“ wertvoll für den Alpinismus Österreichs.

Fotos: Ramona Walder

11 Fragen an Vittorio Messini & Matthias Wurzer

Wir haben mit den beiden Kalser Bergführern Vittorio Messini und Matthias Wurzer gesprochen. Beide sind nicht nur Glockner Bergführer in Kals, sie zählen auch zu den Iceguides in Osttirol und den Initiatoren des Eisparks Osttirol, dem größten künstlichen Klettergarten Österreichs. Hier findet auch alljährlich im Januar das Eiskletterfestival statt.

1. Ganz ehrlich, wie oft wart ihr schon am Großglockner und in welchem Alter zum ersten Mal?
Wurzer: Sehr oft :-). Das erste Mal war ich mit 12 Jahren am Großglockner. Zusammen mit meinem Bruder und unserm Nachbar Toni Rielpler über den Stüdlgrat.
Messini: Nicht so oft wie Matthias aber auch oft ;-). Das erste Mal mit 11 Jahren zusammen mit meinem Vater und dem Heiligenbluter Bergführer Engelbert über den Hoffmannsweg.

2. Womit habt ihr in eurer Jugend begonnen – mit dem Klettern oder dem Bergsteigen?
Wurzer: Bergsteigen. Erst später begann ich mit dem Klettern.
Messini: Zuerst mit dem Wandern und Klettersteiggehen, dann erst mit Bergsteigen und Schitourengehen, später dann mit dem Klettern.

Wie wird man Großglockner Bergführer?

3. Wie wächst man hinein in diesen fordernden Beruf, wo doch Endorphin und Gefahr so nah beieinander liegen? Dazu ist mentale Stärke sicher ausschlaggebend. Lernt ihr diese in eurer Ausbildung, oder ist diese mentale Stärke Voraussetzung für die Ausbildung?
Wurzer: Bergsteigen bzw. dieser Beruf - das ist meine große Leidenschaft, meine Passion.  Ich wusste mit 16 Jahren schon, dass ich Berg- und Skiführer werden will. Glück und Leid sind am Berg sehr nahe beieinander und immer allgegenwärtig. Dessen muss man sich stets bewusst sein. Faktoren, die ich beeinflussen kann, um der Gefahr entgegenzuwirken, versuche ich zu optimieren. Dazu zählen zum Beispiel: Eine gute körperliche Fitness, immer am neusten Stand der Technik zu sein, aus Fehlern anderer lernen, viel unterwegs zu sein um Erfahrung zu sammeln usw. Ein Satz von Paul Preuss bringt dies sehr gut auf den Punkt: „Das Können ist des Dürfen Maß! Seit 2017 arbeite ich als Ausbilder beim österreichischen Berg- und Skiführerverband. Man versucht, die jungen Bergsteiger/innen so gut es geht auf den Arbeitsalltag vorzubereiten. Aber jede/r ist nicht gemacht für diesen Beruf.

4. Welche alpinen Herausforderungen und Erlebnisse haben sich ganz besonders in eure Erinnerung gebrannt? Ihr seid ja auch international auf Expeditionen unterwegs?
Wurzer: Vitto und ich waren 5-mal in Kanada zum Eisklettern in den Rocky Mountains. Dort gelangen uns einige sehr anspruchsvolle Routen. Patagonien 2010: Diese 2 Monate werde ich nie mehr vergessen. Das war eine sehr intensive Zeit und uns gelangen 3 super Berge. Der Cerro Torre, Fiz Roy und Saint Exupery. Am Fiz Roy mussten wir wegen schlechtem Wetter 2-mal in der Wand biwakieren. Solche Erlebnisse bleiben einfach in Erinnerung.
Messini: Neben unseren Kanada - Eisklettertrips, die uns sehr viel gelehrt haben, habe ich auch einige Expeditionen im Himalaya und auch in Patagonien unternommen, die meinen Lebensweg als Alpinist sehr stark geprägt haben.

5. Ihr beide macht immer wieder mit Erstbegehungen von euch reden, ihr konntet schon vielen Kletterrouten einen Namen geben. Was ihr auch behaupten könnt - eine „Erstbesteigung“ am mittlerweile stark frequentierten Großglockner geschafft zu haben. Wir würden gern wissen, wie man auf eine derartige Route wie den „Südwandwächter“ kommt und wie es euch dabei erging.
Wurzer: Nach der Erstbegehung vom Südwandwächter haben wir auf der Stüdlhütte übernachtet und feierten die Begehung. Zuerst recherchierten wir, ob diese Linie auch wirklich eine Erstbegehung war, und dann machten wir uns Gedanken zum Namen. Der ehemalige Hüttenwirt, Oberlohr Georg, zeigte uns ein Winterfoto vom Glockner, das vom Parkplatz Lucknerhaus aus geschossen wurde. Die schneebedeckten Wände der Freiwandspitze (ein Berg im Vordergrund auf der linken Bildseite) lassen einen grimmig schauenden Riesen erkennen, der zum Glockner hochschaut. Dieses Bild und der Hüttenwirt sind so quasi die Südwandwächter. Nach einigen Bieren war das eine grandiose Idee :-). So ist dieser Name entstanden.

6.Wie sieht die Ausbildung eines Großglockner Bergführer aus? Und - benötigt man als Eiskletter-Guide eine zusätzliche Ausbildung? Welche Rolle spielt dabei die IFMGA?
Wurzer: Um mit Gästen im Sommer und Winter sowie In- und Ausland beruflich unterwegs zu sein, muss man die Ausbildung zum UIAA/IFMGA Berg- u. Skiführer machen. Diese Ausbildung befugt einen, international mit Gästen unterwegs zu sein. Egal welche Tätigkeit. Ob Eisklettern, Felsklettern, Skitouren gehen, Freeriden oder klassisch Bergsteigen (z.B. Glockner). Man lernt dieses Handwerk in 108 Ausbildungstagen verteilt auf 3 Jahre. Hat man diese Ausbildung nicht, bzw. nur irgendwelche Kurse bei diversen Anbietern absolviert, und trotzdem gegen Bezahlung Menschen in die Berge führt, ist das grob fahrlässig und zugleich Schwarzarbeit. Deswegen mein Tipp an Leute, die keine Erfahrung haben und ein schönes Bergerlebnis haben möchten: Nehmt euch einen Profi. Es ist auch nicht verboten, den/die BergführerIn um seinen/ihren Ausweis zu fragen.

7. Welche alpinen Ziele und Herausforderungen (Klettern / Route oder Berggipfel) stehen bei euch noch auf der Bucket-List?
Wurzer: Das ist eine schwierige Frage. Oft sieht man spontan eine super Linie und dann entsteht gleich der Gedanke - da will ich rauf!

8. Was muss bei euch immer im Rucksack dabei sein, was nicht zur Grundausstattung eines Bergführers gehört?
Wurzer: Ein Feuerzeug im Erste-Hilfe-Paket und ein extra Multifunktions-Tuch.

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Fotocredits: (c) Georg Schiechl, (c) Martin Glantschnig, (c) Berg im Bild, (c) Ramona Walder

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