50 Jahre ist es her, seit Werner Zanier und seine Frau Gabi viel Mut bewiesen haben. 1969 wagten die beiden Osttiroler den Schritt in die Selbstständigkeit mit ihrer eigenen Handschuhmarke. Was zunächst als kleines Unternehmen mit sehr viel finanziellem Risiko begann, ist mittlerweile Österreichs Marktführer im Bereich Wintersport-Handschuhe.
Alles oder Nichts.
Sein Know-how hat sich Werner hart erarbeitet. „Wir hatten in Lienz ein Sportartikelgeschäft und vertrieben Handschuhe von einem kanadischen Hersteller. In meiner Zeit als Skitrainer in den USA habe ich ihn besucht und mir alles über die Handschuhproduktion angeeignet.“ 1969 war es dann soweit, Werner und Gabi wagten den Schritt ins Ungewisse. Sie setzten alles auf eine Karte, ohne zu wissen, ob und wie das Geschäft anläuft. „Unser ganzes Herzblut steckte in dem Projekt. Zu Beginn war es natürlich schwierig als neue Firma Aufträge zu bekommen und deshalb mussten wir mit vollem Einsatz dabei sein.“
Ehrlich und menschlich.
Diese Leidenschaft für ihr Geschäft zeigt sich auch in ihrer Philosophie. Die Kunden sind König und die müssen zufrieden sein. Deshalb arbeitete man schon früh in der Entwicklungsphase eng mit Sportlern zusammen. Mittlerweile ist auch die österreichische Bergrettung mit Zanier-Handschuhen ausgestattet und gibt immer wieder Inputs bei der Produktentwicklung, denn „gerade die Bergrettung weiß, was man am Berg braucht!“ Auch die Produktion war immer schon „fair“. „Wir haben immer nur mit Firmen und Fabriken zusammengearbeitet, die fair produzieren. Ich habe mir die Fabriken immer persönlich angeschaut und die Arbeitsbedingungen streng geprüft. Dadurch wird die Produktion zwar teurer, aber ich könnte anders nicht ehrlich hinter den Produkten stehen.“
Eine buckelige Piste.
In 50 Jahren gab es natürlich auch Höhen und Tiefen. In den Wintern 89/90 und 90/91 fiel wenig Schnee in Tirol. „Schneekanonen gab es ja noch nicht und so hatten wir volle Lager und fast keinen Umsatz. Gleich zwei schlechte Winter hintereinander waren schon hart für uns“, erinnert er sich. Zweifel am Projekt kamen dennoch nicht auf. Die folgenden Winter wurden wieder „weiß“ und es ging wieder bergauf.
Mit Innovation zum Erfolg.
„Ich hätte mir nie gedacht, dass wir einmal so erfolgreich sind“, gibt sich Werner bescheiden. „Wir haben immer versucht einen Schritt voraus zu sein und uns von anderen Herstellern abzuheben.“ 1999 war Zanier die erste Firma, die einen beheizbaren Handschuh auf den Markt gebracht hat. Fast drei Jahre lang wurde herumgetüftelt, die passenden Akkus fand man schlussendlich „vor der eigenen Haustüre“, bei einer österreichischen Firma. Ein weiteres Highlight waren die ersten Handschuhe mit GPS-Technologie. Dieser Innovationsgeist gefällt auch den Kunden, denn die Marke erfährt einen Höhenflug.
Ein neues Kapitel.
Seit über zehn Jahren leitet nun Sohn Markus in zweiter Generation die Firma. Ein bisschen Wehmut spürt Werner schon. „Natürlich war es am Anfang nicht leicht die Verantwortung voll abzugeben, immerhin haben Gabi und ich das alles von 0 aufgebaut. Aber Markus macht das unheimlich gut und das macht mich sehr stolz.“ Den Umzug von Osttirol nach Innsbruck hat Werner aber nicht mehr mitgemacht. „Einen alten Baum versetzt man nicht“, lacht er. Für Zanier sei der Umzug ins „Herz der Alpen“ dennoch die richtige Entscheidung gewesen.
Auf die nächsten 50 Jahre.
Der Markt wird nicht leichter, sondern immer schwieriger, aber „der Markus macht das schon und der bisherige Erfolg hat uns ja auch immer Recht gegeben“, gibt sich Werner zuversichtlich. „Ich bin gespannt, was der Markus in den nächsten 50 Jahren noch alles auf die Beine stellt!“
Wir sind auch schon gespannt, wo uns die nächsten Jahre hinführen. Vielen Dank für deinen Einsatz und das Interview Werner!